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Anfrage vom 05.03.2006
an einige Zeitungen und Zeitschriften, die zum Thema Entstehung des Mondes durch
Simulation einen Beitrag gebracht hatten
Das Computer-Experiment Mond
Dazu gibt es einen Beitrag [tM]. Der Autor bezieht sich hier auf eine frühe
Zeit. Im Text heißt es:
„Vor 4,5 Milliarden Jahren, als sich die letzten Gesteinsbrocken zur Erde zusammengefügt
hatten, kollidierte ein Planet mit der jungen Erde. Der kosmische Impaktor,
der etwa einen Zehntel ihrer Masse hatte, wurde bei der Katastrophe völlig aufgerieben.
Hundert Millionen Mal heftiger als der für die Saurier tödliche Zusammenstoß
mit einen Kleinplaneten war dieses Ereignis, das einzigartig in der Erdgeschichte
blieb. Doch aus den Trümmern des Irrläufers und dem aus der Erde geschleuderten
Material konnte sich später der Erd-Mond formieren.“
Als Impaktor kommt ein Planet in Frage, der die Größe des Mars gehabt haben
soll und die Erde näher am Rand traf. Sehen wir uns die Massen in Tafel 1 an,
die ihre prinzipielle Vergleichbarkeit wohl nicht eingebüßt haben.
Tafel 1: Massen der Beteiligten und ihr Verhältnis
Körper -
m 10^24 kg - Verhältnis -
Zahl
---------------------------------------
Erde E -- 5,9720 -------
E/Ma ---- 9,30
Mars Ma - 0,6422 ------
Ma/Mo ---- 8,74
Mond Mo - 0,0735 -------
E/Mo --- 81,3
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Entscheidend ist natürlich, wo kam der Impaktor her? Es gibt hier keine Erklärung
dazu. Welcher der beiden Planeten lief langsamer – oder kam der Impaktor sogar
gegenläufig?
Für die Simulation „...müssen die hohe Hitzeentwicklung und die Phasenübergänge
des Auswurfmaterials berücksichtigt werden. Dazu kommt die Eigenschwerkraft
der Trümmer. In den jetzt veröffentlichten Computer-Simulationen wurde das planetare
Material durch rund 20.000 individuelle "Teilchen" repräsentiert, deren Bewegung
in jedem Zeitschritt der Simulation verfolgt wurde. Canup und Asphaug konnten
zeigen, dass die Besonderheiten des Erde-Mond-Systems, wie zum Beispiel die
Massenverteilung und die Drehimpulse der beiden Körper, mit einem einzelnen
Kollisionsereignis erklärt werden können.“ Bei Lossau [LN] haben die Bruchstücke
– gut 20.000 - eine Scheibe um die Erde gebildet, aus der sich dann der Mond
bildete. Die Größe der Bruchstücke müsste ja vergleichbar mit dem Asteroidengürtel
sein, der mehr als 100.000 Körper enthält [Wi].
Die mittlere Größe eines der 20.000 Bruchstücke hätte eine Masse von 3,6*1018
kg. Es gibt dann wenig größere und viele kleinere Bruchstücke – dem Asteroidengürtel
vergleichbar! In der Summe hat er aber nur rund 5 % der Masse unseres Mondes
[Wi]. So gesehen lässt sich bestimmt diese Masse auch zusammen simulieren –
aber wir wissen, dass es nicht real ist.
Wenn der Impaktor völlig aufgerieben wurde, hätte doch der Mond aus Impaktorbruchstücken
und Erdbruchstücken zusammengesetzt werden müssen – nur dann hätte ja der Mond
deutlich größer/schwerer als der Mars sein müssen. Über einen anderen Verbleib
von möglichen Bruchstücken wird allerdings nichts berichtet.
Die Frage ist: Hat hier keiner nachgerechnet – oder wo liegt mein Fehler?
Literatur
[tM] (thd/c't) Der Mond entsteht im Computer-Experiment. News vom 17.08.2001
http://www.heise.de/newsticker/meldung/20254
[LN] Lossau, N.: Erde und Mond wurden vor 4,527 Milliarden Jahren als Zwillinge
geboren. http://de.wikipedia.org/wiki/Asteroideng%C3%BCrtel
[Wi] -: Asteroidengürtel: http://de.wikipedia.org/wiki/Asteroideng%C3%BCrtel
Antworten
Die meisten angeschriebenen Autoren haben erst gar
nicht geantwortet.
Herr Dr. Stieler:
Ich habe das Thema nicht weiter im Blick behalten, kann Ihre Frage also nicht
beantworten.
Herr Vaas:
Ihr Fax ist angekommen. Aber darauf kann ich leider nicht antworten, sorry.
Das ist etwas für die Fachwissenschaft.
Herr Odenwald:
Nur eine Anmerkung: Sie fragen nach dem Verbleib der Bruchstücke von Impaktor
und Erde. Ein Teil davon fiel natürlich zur Erde zurück, ein anderer Teil entwich
ins All. Nur aus dem Material, das gerade die richtige Entfernung und Umlaufgeschwindigkeit
hatte, formte sich der Mond. Somit erklärt sich, dass dieser kleiner ist als
der ursprünglich marsgroße Impaktor.
Auf eine Diskussion wollte er sich nicht erst einlassen.
Astronomie Heute nach gut einem halben Jahr:
„...wir haben leider bisher keinen Experten gefunden der das prüfen kann.“
Schlussfogerungen:
Es sieht so aus, dass Fehler nicht aufgedeckt werden sollen, Manuskriptangebote
werden nicht beantwortet oder von den Medien, die über die Simulation geschrieben
haben, abgelehnt!
Leider ist das nicht das einzige Thema!
Nach weiteren Recherchen
musste ich feststellen, dass es viele Widersprüche in den Aussagen
der einzelnen 17 ausgewerteten Beiträge gab.
So schrieb ich einen ersten Beitrag zu diesem Thema:
Deistung, K.: Mondentstehung. Matrix 3000, 11/12/2006, S. 38 - 42
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